Nach dem Nein von Amgen zu Galmiz: Erleichterung bei der SL

 

Nach dem offensichtlichen Nein von Amgen zu einem Standort in der Schweiz unddem Entscheid für Cork/IRL erwartet die SL eine Grundsatzdebatte, wie künftig eine bessere raumplanerische Koordination unter den Kantonen erzielt werden könnte. Durch die höchst fragwürdige Blitzeinzonung in Galmiz wurde der unproblematische Standort Yverdon-les-Bains (sowie Payerne) unnötig konkurrenziert. Damitwurden letztlich die Standortchancen der Schweiz gegenüber Irland vergeben.

Die SL ist erleichtert über das Nein der Biopharma-Unternehmung Amgen zu einemStandort ausserhalb des Bauerndorfes Galmiz im Grossen Moos. Dieses Gebiet war deshalb von der SL kritisiert worden, weil jegliche Industriezonen-Erschliessung und Anbindung an eine Bauzone fehlte, eine wertvolle offene Landschaft grossflächig verbaut würde und damit das Grundprinzip der verfassungsmässigen Trennung Baugebiet/Nicht-Baugebiet missachtet worden wäre. Diese Ansicht teilten nicht nur wir, sondern auch Fachexperten der Raumplanung und zahlreiche Bürger/innen in allen Landesteilen. Mit diesem Entscheid kann die Raumplanung Schweiz aufatmen und ein gefährliches Präjudiz wurde vermieden. Gleichsam ist die SL enttäuscht darüber, dass der raumplanerischvöllig unproblematische Standort Y-Parc in Yverdon-Les-Bains nicht berücksichtigt wurde. Irland operierte offenbar ausschliesslich mit dem Standort Cork, der bereits früher in eine Industriezone eingezont war und umgeben ist von Industrieanlagen.
Der kleinliche Konkurrenzkampf unter den Kantonen hat die Schweizer Chancen geschwächt. Auch ist es unverständlich, dass seit der höchst umstrittenen Einzonung des Galmizmoos’ vom 22.12.2004 keine Anstrengungen unternommen wurden, sich auf den allseits konsensfähigen Standort Yverdon zu einigen. Die SL erwartet nun die rasche Rückzonung in Galmiz. Zudem regt sie einen Runden Tisch an, um Lösungen gemeinsam zu erarbeiten, wie künftig die raumplanerische Koordination unter den Kantonen und damit Konflikte in Bezug auf Grossprojekte verbessert werden können. Für die Landschaft im Grossen Moos wäre nun ein erhöhter Schutz (im Sinne der Aufnahme ins Bundesinventar der Landschaften BLN) sinnvoll.

STIFTUNG LANDSCHAFTSSCHUTZ SCHWEIZ
Raimund Rodewald, Geschäftsleiter SL

 

Aqua Viva, Archäologie Schweiz, Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, Alpen-Initiative, Equiterre, Greenpeace, Greina-Stiftung, Helvetia Nostra/Fondation Franz Weber, Mountain Wilderness, Naturfreunde Schweiz, Praktischer Umweltschutz Schweiz, Pro Natura, Rheinaubund, SAC-Schweizer Alpenclub, Schweizerische Energie-Stiftung, Schweizerischer Fischerei-Verband, Schweizerische Gesellschaft für Höhlenforschung, Schweizer Heimatschutz, Schweizer Wanderwege SAW, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, SVS/BirdLife Schweiz, VCS Schweiz, WWF.