NEAT URI: Notwendige Verbesserungen gefordert

 

Konstruktive Einsprache von equiterre, Pro Natura, Rheinaubund, SHS, SL, SVS, VCS und WWF zum Auflageprojekt 2003: Der Bau der NEAT in der Urner Reussebene soll nun zügig realisiert werden. Das aufgelegte Projekt ist gegenüber dem ursprünglichen wesentlich verbessert worden, weist aber noch einige Mängel auf. Die Umwelt-, Natur- und Heimatschutzorganisationen erheben deshalb Einsprache und formulieren konkrete Verbesserungen.

Das neue Auflageprojekt berücksichtigt die Vorgabe des Bundesrates vom Juni 2002, wonach die definitive Neubaustrecke der NEAT im Kanton Uri vollständig im Berg verlaufen soll. Diese Lösung dient dem Schutz der Bevölkerung und der Umwelt vor den gravierenden Auswirkungen der Transitachse. Gleichwohl sind beim neuen Projekt für den Anschluss des Gotthardbasistunnels noch Anpassungen erforderlich, um die vom Gesetz geforderte Umweltverträglicheit sicherzustellen. Im Wesentlichen wird für die Überholgleisanlage zu viel Raum beansprucht. Aus der Sicht der Umweltverbände besteht hier ein beachtlicher Spielraum für Reduktionen.
Ebenfalls noch ungenügend sind die baulichen Massnahmen zur Gewährleistung der Wildwechsel von überregionaler Bedeutung durch die Reussebene. Der Bau einer modernen Verkehrsinfrastruktur ohne die aktuellen wildökologischen Erkenntnisse zu berücksichtigen entspricht einem inakzeptablen Anachronismus. Obschon heute der Wildwechsel durch Gotthard- und Autobahn bereits beeinträchtigt ist, müssen gute Querungsmöglichkeiten auch für grössere Wildtiere sichergestellt werden.
Weiter sind die Lärmschutzmassnahmen im ganzen Projektperimeter nach den Vorgaben für Neubaustrecken vorzunehmen. Im dicht besiedelten Teil Altdorfs sind die Planungswerte und nicht die tieferen Immissionsgrenzwerte einzuhalten.
Die Umweltorganisatonen erwarten, dass die NEAT Gotthard ohne weitere Verzögerungen realisiert wird. Die mangelhaften Projektteile sind daher unverzüglich zu bereinigen. Sollte wider Erwarten später auf die „Berg lang“-Variante verzichtet werden, muss eine Unterquerung des Schächens neu geprüft werden.

Weitere Auskünfte: Dr. Martin Furter, Büro für Raumplanung und Umweltschutzberatung, 4461 Böckten, Tel. 061 981 38 77
Der Pressetext kann heruntergeladen werden unter www.heimatschutz.ch/de/pressroom_d.htm.

 

Aqua Viva, Archäologie Schweiz, Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, Alpen-Initiative, Equiterre, Greenpeace, Greina-Stiftung, Helvetia Nostra/Fondation Franz Weber, Mountain Wilderness, Naturfreunde Schweiz, Praktischer Umweltschutz Schweiz, Pro Natura, Rheinaubund, SAC-Schweizer Alpenclub, Schweizerische Energie-Stiftung, Schweizerischer Fischerei-Verband, Schweizerische Gesellschaft für Höhlenforschung, Schweizer Heimatschutz, Schweizer Wanderwege SAW, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, SVS/BirdLife Schweiz, VCS Schweiz, WWF.